Wir möchten hiermit übermitteln, dass die Bolivarische Republik Venezuela seit über einem halben Jahrhundert eine demokratische Tradition hat. Sein Volk ist sehr stark davon überzeugt, dass der Weg, ihre politischen, sozialen, wirtschaftlichen und jegliche andere Art von Differenzen zu lösen, nur die durch demokratische und rechtliche Mechanismen, die unsere Verfassung und Gesetze festlegen, sein kann. Ebenso wie durch alle von unserem Land unterzeichneten Vereinbarungen in Bezug auf internationales Recht. Wir sind fest davon überzeugt, dass sie der einzige Weg sind, um etwaige Differenzen zu lösen.
Unsere Republik vertraut darauf, dass die Vernunft, Harmonie, Toleranz und Achtung der Rechte und vor allem der Menschenrechte, nicht durch Gruppen verletzt werden können, die von der venezolanischen demokratischen Tradition getrennt sind, sowie die großen Fortschritte bei der regionalen Integration aberkennen, die es ermöglicht haben, einen Abdruck in der Welt in des späten Zwanzigsten und frühen Einundzwanzigsten Jahrhunderts in Lateinamerika und der Karibik zu hinterlassen, und die vor allem Venezuela an die Spitze des Kampfes gegen Armut und soziale und wirtschaftliche Ungleichheit gestellt haben, mit der Aufnahme von Gruppen, die normalerweise durch von der Ausübung der
aktiven Teilnahme an der Entwicklung der Demokratie ausgeschlossen waren.
Trotz einer brutalen Medienkampagne, deren Opfer unser Land geworden ist und in welcher versucht wird, die demokratischen Prinzipien unseres Landes zu untergraben, in dem die demokratische Beteiligung über 80 Prozent der Bevölkerung darstellt, wie es nur in wenigen Teilen der Welt der Fall ist. Wo heute ebenfalls 80 Prozent der Bevölkerung für ihre wirklichen Probleme eine friedliche Lösung wünscht, durch Mechanismen, die in unserer Verfassung durch Dialog, Volksabstimmung oder Wahl festgelegt sind. Unter keinen Umständen begleiten sie das Abenteuer von Minderheitengruppen, welche die demokratische Stabilität des Landes durch Gewalt bedrohen, und dabei undemokratische Wege für die Auferzwingung von politischen Veränderungen im Land gehen.
Venezuela hat in seiner Vorgeschichte 2002 einen misslungenen Staatsstreich erlebt, der von einer kleinen Gruppe von Soldaten und Zivilisten durchgeführt wurde und nach einigen Stunden scheiterte und die Ausgangssituation wieder hergestellt wurde. Diese gleichen Gruppen, davon besessen die Kontrolle über die natürlichen Ressourcen des Landes zu gewinnen, begannen wieder auf verfassungswidrige Weise und gegen die einfachsten Prinzipien nationalen Zusammenlebens verstoßend, die Agenda des Staatstreiches am 12. Februar 2014 wieder aufzunehmen. Durch diese Agenda ist es bis heute nicht gelungen, eine von den demokratisch Dissoziierten erwartete Reaktion auszulösen, bei der sie dachten, dass die soziale Situation diese aufgrund einiger wirtschaftlicher Elemente hervorrufen könnte. Diese aggressive Aktion, die das demokratische Leben des Landes in den letzten Wochen verletzte, hat einen hohen Preis für die venezolanische Nation gehabt, vor allem in Bezug auf Menschenleben. Dabei hat sie Situationen hervorgebracht, die das republikanische und demokratische Leben der Nation bedrohen.
Die ganze Welt, von einigen wenigen Ausnahmen abgesehen, hat die demokratischen Grundsätze des Landes begleitet und zum Dialog, zur Achtung der demokratischen Institutionen und der Republik und zur Rückkehr zur Vernunft der Gruppen aufgerufen, die das demokratische Leben ignorieren, unabhängig von der politischen Position, die sie von ihrer Perspektive aus verteidigen. Trotzdem bestehen einige dieser Gruppen auf dieser Praxis, die gegen die grundlegendsten Rechte des venezolanischen Volkes, die internationalen Rechte und Prinzipien verstößt, die wir alle Venezolaner verteidigen.
Wir verkennen nicht die wirtschaftliche Realität des Landes. So haben wir mit allen Mitteln versucht, Möglichkeiten für nationale Treffen zu schaffen. Aber diese
antidemokratischen Gruppen haben den nationalen Dialog als ein Mittel der Verständigung ignoriert und haben versucht, eine Agenda der Gewalt im Land zu etablieren. Heute, am 12. März 2014, wird die Gewalt erneut von diesen demokratischen Außenseitern durch ihre Agenda auferlegt und sie haben eine Mobilisierung für die Erstürmung der staatlichen Institutionen der verschiedenen Behörden mittels terroristischer Vorgehensweise geplant. Diese Sachlage gibt das venezolanische Volk und ihre legitim demokratisch gewählten Autoritäten der Welt bekannt sowie dass sie diese Haltung ablehnen, die den Fortschritt einer zivilisierten und humanistischen Welt untergraben.
Wir laden alle Stimmen der Welt ein, sich für den Wunsch des harmonischen Lebens eines Volkes zu erheben. Wenn das Volk entscheidet, Änderungen ihrer politischen, wirtschaftlichen oder sozialen Realität umzusetzen, so muss es durch die Mechanismen der Rechtsstaatlichkeit sein, und darf nicht bestimmt sein durch den Wunsch kleiner Gruppen, die das demokratische und republikanische Zusammenleben der Bolivarischen Republik Venezuela ignorieren. Venezuela hat sich in den letzten zwölf Monaten eindeutig demokratisch zu erkennen gegeben und hat alle Regierungsämter, vom Präsidenten an, bis hin zu den Gouverneursämtern und Gemeindevorsteher im ganzen Land, demokratisch legitimiert. Es wird der gleiche demokratische Weg sein, durch den die gewählten Vertreter des venezolanischen Volkes auswechselt werden können, unabhängig von ihrer politischen Position.
Ich bedanke mich nochmals recht herzlich für Ihre Aufmerksamkeit und verabschiede mich hochachtungsvoll.
Mit freundlichen Grüßen
Rodrigo Oswaldo Chaves Samudio
Botschafter
17. März 2014 at 15:02
Die Berichte der imperialistischen Presseorgane und der Opposition in Venezuela über sogenannte „Putschversuche“ sind der grösste Quatsch aller Zeiten. Ich habe zwei Monate in dem venezolanischen Bundesland Trujillo gelebt. Dort wehte nicht ein einziger Windhauch von „Putsch“. Alles war still und friedlich. Nun bin ich für eine Woche in Caracas. Hier ist auch alles ruhig. Die Busse und Metro funktionieren, alle Geschäfte sind geöffnet, die Leute gehen friedlich ihrer Arbeit nach. Die Buchmesse „Filven“, für die ich gekommen bin, erfreut sich grosser Beliebtheit. Habe drei Bücher von/über Hugo Chávez gekauft. Da Bücher in Venezuela vom Staat subventioniert werden, war der Kauf sehr preisgünstig. Apropos Geschäfte: es gibt alles zu kaufen, keinerlei Engpässe oder fehlende Waren. Leider ist alles erheblich teurer geworden als letztes Jahr. Schade!
18. März 2014 at 00:40
Danke für Deinen Beitrag! Kann man also davon ausgehen, dass die gewalttätigen Banden ruhiggestellt und isoliert sind? Wie reflektiert die Presse in Caracas die aktuelle imperialistische Kampagne gegen Venezuela?
19. März 2014 at 15:49
Leider sind die gewalttätigen Banden noch nicht ganz ruhig gestellt und isoliert. In Chacao, dem östlichen „Nobel“-Stadtteil von Caracas, wo die Reichen wohnen und dessen Bürgermeister Leopoldo Lopez Geld aus den USA für das Putschen erhält, gibt es immer noch Strassensperren und Gewalt. Glücklicherweise sitzt Leopoldo Lopez in U-Haft. Ich hoffe, er wird zu einer langen Haftstrafe verurteilt.
Ich wohnte in Caracas in einem Hotel, das sich wohl in US-venezolanischen Händen befindet, denn alle staatlichen Fernsehsender der Bolivarischen Regierung waren im TV meines Hotelzimmers geblockt. Es gab nur einen einzigen funktionierenden Kanal: CNN aus den USA in lateinamerikanischer Version. Die Nachrichten waren so verfasst, dass man glauben konnte, Caracas sei eine einzige grosse Feuersbrunst mit Tausenden von protestierenden Bürgern auf der Strasse, was in keiner Weise der Wahrheit entsprach. Ich habe keinen einzigen Protestierer gesehen.
Die Presse ist zweigeteilt: die staatliche Zeitung CORREO DEL ORINOCO berichtet über die Friedenskonferenz des Präsidenten und über die von der Opposition ermordeten Bürger und Polizisten. Die Oppositionsblätter El Universal, El Nacional und Ultimas Noticias putschen die Unruhen hoch. Das ist wohl so abgesprochen. Die Leser sollen glauben, überall in ganz Venezuela herrsche der Ausnahmezustand, damit endlich die Yankis ihre Truppen über die kolumbianische Grenze einmarschieren lassen können. Das Modell der Ukraine soll auf lateinamerikanische Verhältnisse übertragen werden, aber es funktioniert nicht.
Meine Email-Adresse war in Venezuela durch die Opposition 6 Wochen lang geblockt. Die ersten zwei Wochen konnte ich Berichte an die Redaktion des PORTALS AMERIKA 21 schicken. Drei meiner Texte wurden Ende Januar bzw. Anfang Februar als Kurznachrichten publiziert. Dann setzte ab 8. Februar die Informationsblockade ein. Ich durfte nicht mehr mit der Redaktion in Berlin kommunizieren, um Absprachen zu treffen. Das ist die berühmte „Pressefreiheit“ der Yankis!